Fender Japan wurde im März 1982 zwischen Fender USA und Yamano Music Instruments (Fender und Gibson USA Distributor dieser Zeit) und Kanda Shokai (Greco Distributor) gegründet, die ihre Gitarren in der Fujigengakki Fabrik bauen liessen. Das Ziel war es, eine Fender Made in Japan (MIJ) Gitarre zu bauen. Im Jahre 1976-1980 bauten einige japanische Gitarrenwerkstätten, Nachbauten derFender pre CBS Gitarren zum Teil in sehr hoher Qualität und in vorbildlicher Perfektion nach.
Speziell der Kanda Shokai Distributor, welche Greco Gitarren bei Fujigen bauen liess, erreichte den höchsten Marktanteil. Dies war der Vorgänger der besten Japan Stratocaster Reblika. Erst danach folgten die ersten Japan Fender JV und die Squier JV Stratocaster und Telecaster Serien. Alle waren hervorragend und es war zu der damaligen Zeit eine Sensation. Seit ich eine solche in die Hände bekam, begann ich Fender und Squier Japan Gitarren zu sammeln.
Fujigen investierte in CNC-Maschinen und produzierte dadurch die genaue Holz Körperform der Stratocaster und der Telecaster von Leo Fender, ohne Qualitätsunterschiede. Die Gitarren von Fujigen, die Greco, wurden mit dem GRECO Brand als Superserie auf den Markt gebracht und waren identisch mit den Fender JV Gitarren. Auf der anderen Seite, es waren noch Tokai und Fernandes, die in der gleichen Zeit hochwertige Gitarren produzierten, passierend auf den pre CBS Stratocasters, erreichten auch diese eine sehr hohe Qualität.
Durch diese neuen Technologien, mit der die Gitarren hergestellt wurden, erreichte man sehr hohe Genauigkeit ohne Abweichungen von der original Leo Fender Gitarre. Sie wurden sogar hochwertiger als das Original bewertet und übertrafen die damaligen CBS Strats bei weitem. Die CBS USA Serien von Fender waren zu dieser Zeit infolge Sparmassnahmen, nicht mehr gesucht. Es lag nahe, dass Fender USA, Fender Japan gründen musste, um günstiger die "Originale" produzieren zu können und als eine Lösung um ihre Marke und den Markt zurück zuerobern und vorallem zu sichern. Fender USA hatte eine sehr schlechte Zeit in den 80er Jahren und vielleicht kam es aus diesem Grund zum Deal mit Fujigen.
Fender Japan Gitarren sollten ursprünglich von Tokai gebaut werden ab 1981/1982, aber in letzter Minute wählte Fender USA die genannte Fabrik, nämlich Fujigengakki, um die Gitarren zu produzieren. Es war der revolutionärste Vetrag, den es jemals in der Geschichte des automatisierten Gitarrenbaus gab und wahrscheinlich rettete er Fender CBS, oder es war die Brücke, dass es weitergehen konnte mit CBS. Auch wird erzählt, dass noch viele Bauteile, die in den USA hergestellt wurden vorrätig waren und diese in den ersten Japan Stratocasters zum Einsatz kamen. Man denke an die "grey- und red Bobin" Tonabnehmer und an die USA Bridges. CBS war in dieser Zeit nicht in der Lage Gitarren zu produzieren, da ein struktureller Änderungsprozess im Gang war.
Die von Fujigen gebauten Instrumente der JV, SQ und A Serien, aber auch E-Serien und Spätere, gelten als sehr gut. Hat man eine Fender Japan gespielt, verschwindet jedes Vorurteil, welches besonders in der Schweiz, in den 80er Jahren verbreitet war. Nicht einmal unser damaliger Fender Importeur wollte sich überzeugen.
Die Folgejahre
Tokai übernahm die Produktion von Fender Japan unter Dyna Gakki im Jahre 1996/1997 und man produzierte eben bei Tokai. Und aus war es mit "Made in Japan" bei Fujigen und der hervoragenden Qualität. Niemand sprach mehr davon oder nur solche Fan' s, die das kennen oder Gitarristen, die selbst solche Gitarren spielen. Also der Distributor Kanda Shokai verlagerte die Produktion von Fujigen zu Tokai.
Dies erklärt es auch, warum dann Fender USA wieder Marktanteile zurückeroberte und es war natürlich ein gemachtes Spiel. Die Japaner wurden nicht mehr exportiert. Diese Fender Japan Gitarren waren einfach zu gut und vorallem viel zu günstig. Klar doch, ob man eine hervorragende Gitarre mit besten Materialien für 1000 Dollar bekommen kann, die in Japan hochpräzise hergestellt wird, oder ob man für eine mittelmässige in den USA gebaute Stratocaster 2500 Dollar bekommen kann, ist nun mal der wichtigste Unterschied.
Auch in Mexiko wird mit grosser Sicherheit günstiger produziert, leider zu billig. So ist es von blossem Auge zu erkennen, dass zum Beispiel die Ahorngriffbretter NACH DEM BUNDIEREN einfach überlackiert werden, was natürlich bei den Japan-Gitarren nie der Fall war, denn bei denen wurde der Hals lackiert und dann die Bünde eingearbeitet, was natürlich sehr viel aufwändiger war. Gerade in der Lackierung ist es von blossem Auge zu erkennen, wieviel besser diese Japaner waren. Dies sei einfach als Beispiel am Rande erwähnt, natürlich könnte ich da noch vieles erwähnen, dazu mehr an anderer Stelle.
Der Gitarrist distanzierte sich von den Topinstrumenten aus Japan, weil man ihm zu verstehen gab: "um so teurer, um so besser" und weil man Gitarristen der gehobenen Elite verpflichten konnte, Werbung zu machen und die Kopfplatten mit ihren Namen zu unterschreiben. Die Idee "Signature Serie" war geboren und es folgten weitere Werbebezeichnungen wie "Custom Shop", "Limited Edition", "Tribute" und was weiss ich noch alles, um einen teuren Preis zu rechtfertigen...
Der Fender Japan Vertrag enthielt die klare Vorschrift, dass die Japaner mit dem Schriftzug "Made in Japan" versehen sein mussten. Viel später dann, nämlich ca. 1996/1997 wurde dieser nach "Crafted in Japan" geändert. Wenn eine Veränderung von Fender verlangt wurde, musste der Hersteller Fujigen und später Tokai natürlich spuren. Die erste Stratocaster CIJ ( crafted in japan) wurde jedoch schon, parallel zu den MIJ (Made in Japan) Gitarren, im Jahre 1992 ausgeliefert. Mittlerweile wird das Label "Made in Japan" teilweise wieder verwendet.
Neben Fujigen übernahm Tokai einen Teil der Produktion der japanischen Modelle ab 1992. Auch die CIJ "Crafted in Japan" Fender, wurde ebenfalls immer in hervoragender Qualität, mit sehr guten Materialien bestückt ausgeliefert und überzeugen noch heute, wenn man eine in die Hände bekommen kann. Sie werden mit gleicher Genauigkeit und Qualität gebaut, wie die MIJ (Made in Japan) Gitarren, jedoch waren die ersten Squier und Fender Serien besser, ich jedoch finde, dass alles was von Fujigen gebaut wurde, einfach hervoragend war. So erwähne ich als Beispiel die 1993er Fender Serien, die ST62 Made in Japan, gebaut von Fujigen als die besten Stratocaster die ich habe oder die zumindest nahe an der JV ist, die ich auch mein Eigen nenne.
Die Fender Squier wurden ab 1982 (MIJ) auf den Markt gebracht, um synchron mit der japanischen Fender eine günstige Einsteiger-Gitarre im Exportmarkt anbieten zu können. Niemand wusste, was dann als Folge davon alles noch kommen würde, nicht mal die Fender-Verantwortlichen haben es gewusst, Fujigen war nämlich in der Lage, die Stratocaster und aber auch die Telecaster von Leo Fender, perfekt nachzubauen und bis in das Detail genau, zu kopieren. Sie wurden hervorragend.
Wie bereits erwähnt, wird "Made in Japan" auf einigen aktuellen Modellen bei Fender Japan Gitarren heute wieder verwendet (seit 2007), anstelle von CIJ "Crafted in Japan)". Meistens exklusive Modelle nach Künstlern benannt, sogenannte Signatur-Serien oder die teureren Serien, die mit USA Pickups bestückt sind und die mit besseren Materialien gebaut werden.